Stein von Rosette
Der Stein von Rosette zum Anfassen!
Bis vor 170 Jahren galten die „heiligen Zeichen“ als unübersetzbar. Dann löste Jean-Francois Champollion das Rätsel geringelter Schlangen und starrer Augen. Der Stein von Rosette lieferte den Schlüssel zur Entzifferung.
Auf ihm ist ein königliches Dekret dreifach eingemeißelt: In Hieroglyphen sowie in demotischer und in griechischer Schrift. Der berühmte Stein wurde 1799 von einem Offizier der napoleonischen Expedition in der Nähe von Rosette entdeckt. Nach dem Abzug des Heeres aus Ägypten fiel das wertvolle Fundstück in die Hände der Engländer und wurde ins Britische Museum nach London gebracht.
Masse:
ca. 25 cm x 30 cm x 2 cm, 0,600 Kilogramm
mit deutscher Übersetzung
Die Entdeckung Dieser bedeutende Stein wurde Mitte Juli des Jahres 1799 von dem französischen Offizier Pierre Francois Xavier Bouchard gefunden und nach seinem Fundort benannt. Die Umstände des Fundes sind ein wenig zweifelhaft, da der Stein wohl mehr durch Zufall, bei der Gewinnung von Baumaterial gefunden wurde, welches zur Errichtung eines Forts diente.
Der historische Wert des Steins von Rosette wurde aber dennoch sofort erkannt und den Gelehrten, die Napoleon mit ihm nach Ägypten genommen hatte zur Verfügung gestellt. Nach der Kapitulation der Franzosen in Alexandria gelangte der Stein 1802 nach London in das Britische Museum. Der Stein Sogar in seinem unvollständigen Zustand hat der Stein von Rosette enorme Ausmaße, 114 cm in der Höhe, 72 Zentimeter in der Breite und etwa 28 cm in der Stärke. Sein Gewicht beträgt 762 Kilogramm. Ein großes Teil der linken oberen Ecke, ein schmalerer Abschnitt des rechten oberen Randes und die untere rechte Ecke fehlen.
Die Beschreibungen auf dem Stein von Rosette wurden in zwei Sprachen abgefasst, ägyptisch und griechisch, wobei sich ägyptische in Hieroglyphen und Demotik unterteilt. Leider sind nur die letzten 14 Zeilen des Hieroglyphen Textes erhalten geblieben und diese entsprechen den letzten 28 Zeilen des griechischen Textes. Die meisten fehlenden Zeilen im Hieroglyphen Abschnitt konnten von einer Kopie einer Verordnung auf einem Obelisken, der 1898 bei Damanhur gefunden wurde, wieder hergestellt werden. Eine weitere Version des Steintextes von Rosette, wurde auf den Wänden des Geburtshauses von Isis auf der Insel Philae gefunden.
Entscheidend ist aber die Tatsache das alle drei Texte den gleichen Inhalt haben. Zur Entzifferung Bei der Entschlüsselung der Hieroglyphen hatte Jean François Champollion den mit Abstand größten Anteil. Schon vor ihm haben sich verschiedene Gelehrte an der Entzifferung versucht und den Grundstock gelegt. Abbé Barthélemy, Carsten Niebuhr, Etienne de Quatremére, Silvestre de Sacy und der Physiker Thomas Young. Champollion war der erste, der das System dieser Schriftzeichen verstand und umsetzte. 1821 veröffentlichte er die Ergebnisse seiner 13-jährigen Arbeit am Stein von Rosette. Anhand der Namenskartusche des Ptolemaios und des Namens der Königen Kleopatra konnte er die ersten Schriftzeichen deuten und somit die Grundlage zur Entzifferung der Hieroglyphen vorantreiben. Heute kennt man etwa 6000 Schriftzeichen.
Jean François Champollion wurde am 23. Dezember 1790 in Figeac, als Sohn eines Buchhändlers geboren. Schon mit 15 Jahren schrieb er sich in der Akademie der Wissenschaften in Grenoble, als Student ein. Als 19-Jähriger arbeitete er dort als Geschichtsprofessor. Da er überzeugter Napoleon Anhänger war und dieses auch öffentlich bekundete wurde er, wie auch Bonaparte aus Frankreich verbannt und kehrte erst 1821 nach Paris zurück. Im Jahre 1822 erreichte Champollion endlich den Durchbruch bei der Entzifferung der Hieroglyphen und vervollständigte diese in den folgenden Jahren.
Eine zweijährige Studienreise nach Ägypten bestätigten seine bis dahin geführten Forschungen. Im März 1831 bekam er den ersten Lehrstuhl für Ägyptologie am Collége de France. Leider starb er schon ein Jahr später an den folgen einer Infektionskrankheit, die er sich vermutlich in Ägypten zugezogen hat.